Beim Hochwasserrückhaltebecken „Schwarzwiese“ oberhalb von Asbach wird der Damm um 56 Zentimeter erhöht, um das Speichervolumen fast zu verdoppeln. Foto: Klaus Hunzinger
Verbandsvorsitzender des AZV Elz-Neckar Obrigheim Bürgermeister Achim Walter
Verbandsvorsitzender des AZV Elz-Neckar Obrigheim Bürgermeister Achim Walter
Weitere Gemeinden schließen sich Abwasser-Zweckverband Elz-Neckar an
Abwasser aus Neckargerach und Haßmersheim fließt nach Obrigheim
– Versammlung des Abwasser-Zweckverbands Elz-Neckar
RNZ-Von Dorothea Damm
Neckar-Odenwald-Kreis. Immer höhere Anforderungen an die Reinigung des Abwassers zwingen die Gemeinden in diesem Bereich zu einer produktiven Zusammenarbeit. Bereits in den späten 1950er-Jahren hat sich daher der Abwasser-Zweckverband Elz-Neckar gegründet. Diese Erfolgsgeschichte wird nun mit der Aufnahme weiterer Orte oder Teilorte fortgeschrieben.
In der Verbandsversammlung des Abwasser-Zweckverbandes stellte Obrigheims Bürgermeister Achim Walter in seiner Funktion als Verbands-vorsitzender dieser Tage den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr vor. Hier zeigt sich, dass der Zweckverband in der Lage ist, durch die interkommunale Zusammenarbeit gut auf die auch weiterhin großen Herausforderungen im Bereich der Abwasserreinigung zu reagieren. Besonders die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung wird neben der Digitalisierung und Automatisierung der Anlagen eine große Herausforderung sein.
So wundert es nicht, dass mit Neckargerach und dem bereits im Bereich des Abwassers mit Neckargerach verbundenen Neunkirchener Ortsteil Neckarkatzenbach zwei weitere Gemeinden beschlossen haben, sich dem Verband anzuschließen. Hier ergab eine Prüfung, dass durch die anstehenden Sanierungsarbeiten aber auch durch die immer höheren Anforderungen an Fachpersonal oder Krankheitsvertretungen der Beitritt zu dem bestehenden Verband die wirtschaftlichste Lösung ist.
Die bestehenden Anlagen, wie zum Beispiel die Kläranlage von Neckargerach, gehen in den Bestand des Zweckverbandes über, wobei die finanzielle Belastung durch den Anschluss an das gemeinsame Kanalnetz nicht vom Gesamtverband, sondern den jeweiligen Gemeinden zu tragen ist.
Ähnlich verhält es sich beim ebenfalls zum Jahr 2022 geplanten Anschluss der Gemeinde Haßmersheim mit Neckarmühlbach. Haßmersheim gehört allerdings schon durch den früheren Anschluss des Ortsteils Hochhausen zum Abwasserzweckverband. Langfristig ist auch geplant, die Abwässer von Reichenbuch in der gemeinsamen Kläranlage zu filtern. Hier gab es allerdings beim Bau einer Druckleitung Verzögerungen. Die bestehenden Probleme konnten aber gelöst und der Förderbescheid verlängert werden, so dass auch hier in den kommenden Monaten mit dem Bau einer Anbindung an den Verband über Binau begonnen werden kann.
Durch die Beitritte der neuen Mitglieder wurden diesen sowohl im Verwaltungsrat als auch in der Verbandsversammlung entsprechende Stimmrechte zugesprochen. Bis der Beitritt vollzogen ist, werden die Bürgermeister und Vertreter als Gäste an den Tagungen des Abwasserzweckverbandes teilnehmen. Denn alle Gemeinden freuen sich, dass sie durch die produktive und einvernehmliche Zusammenarbeit gut vorbereitet sind, die umweltpolitischen Herausforderungen zu meistern und ihr Abwasser entsprechend der strengen Qualitätskriterien zum Wohle der Einwohner hochwertig und kosteneffizient zu reinigen.
Dabei soll auch die Kapazität der bestehenden Anlagen weiter erhöht werden. Durch Baumaßnahmen und den Anschluss der Computersysteme der Kläranlagen an das Glasfasernetz sollen eine dynamische Abwassersteuerung und eine zeitgemäße Fernwirktechnik die Leistungsfähigkeit steigern, um so gemeinsam gut vorbereitet zu sein auf Erweiterungen oder neue Herausforderungen in der Zukunft.